Sollten Unternehmensnachfolger eine eigene Visionen haben?
Als Unternehmensnachfolger stehst Du oft vor der Herausforderung, in die Fußstapfen des Gründers zu treten und dessen Lebenswerk fortzuführen.
Dabei stellt sich die entscheidende Frage:
Brauchst Du als Nachfolger eine eigene Vision, oder reicht es, das bestehende Unternehmen weiterzuführen?
Unternehmensgründungen basieren auf einer Vision, jede Gründung ist letztlich eine realgewordene Vision. Ein Gründer sieht etwas, das noch nicht existiert, und bringt es mit Entschlossenheit in die Realität und überzeugt andere davon.
Antoine de Saint-Exupéry beschreibt dies treffend:
"Wenn du ein Schiff bauen willst, beginne nicht damit, Holz zusammenzusuchen, Bretter zu schneiden und die Arbeit zu verteilen, sondern erwecke in den Herzen der Menschen die Sehnsucht nach dem großen und schönen Meer."
D.h. es geht nicht nur darum, Dinge zu organisieren, sondern eine tiefere Sehnsucht nach etwas Größerem zu wecken, dass ist die Definition einer Vision.
Oft (um nicht zu sagen immer) hast Du als Nachfolger eine andere Leidenschaft als der Gründer. Das kann herausfordernd sein, wenn Du das Unternehmen in eine neue Richtung lenken möchtest. Ein erfolgreicher Nachfolger lernt jedoch, das Erbe des Gründers zu ehren und gleichzeitig Platz für eigene Innovationen zu schaffen. Ich kann nur raten: Vertraue Dir selbst, so wie es der Gründer einst auch getan hat.
Jedoch sollte klar sein, ohne eine klare und kommunizierte Vision geht es weder für den Nachfolger noch für die Firma dauerhaft gut. Du und Dein Team finden eine gemeinsame Basis wohin es mit dem Schiff gehen soll. Du bist der Kapitän und solltest dem Team sagen, was Deine Motivation ist und im besten Falle identifiziert sich das Team damit.
Anm.: Wenn Teile des Teams deiner neuen Vision nicht folgen wollen, bedeutet das jedoch auch, dass diese Personen woanders eine neue Herausforderung suchen sollten. Du brachst Reisebegleiter die mit Dir bis zum Ende des Horizontes segeln wollen!
Die abgebenden Gründer haben oft Bedenken über Visionen zu reden. Entsprechend des Zitates von Helmut Schmidt: "Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen."
Und es kam auch schon: "Diesen neumodischen Kram habe ich damals, als ich das Unternehmen aufgebaut habe, nicht gebraucht.".
Stimmt : "Jede Gründung ist letztlich eine real gewordene Vision." ein Workshop war damals nicht nötig.
Fragen die sich Unternehmensnachfolger ständig stellen:
1. Wie finde ich meine eigene Vision, wenn ich die des Gründers nicht vollständig teile?
2. Wann ist der richtige Zeitpunkt, eigene Veränderungen einzuführen?
3. Wie gehe ich mit Widerständen der Belegschaft oder Kunden um, die an den Ideen des Gründers starr festhalten?
Diese und weitere Fragen kannst Du mit anderen Unternehmer beim Mastermind/Seminar im Oktober mit anderen Nachfolgern und Gründern diskutieren.